Verantwortlich: Swantje Kammerecker
Bereitgestellt: 12.05.2025
Etwa dreissig Personen folgten der Einladung der Evangelisch-Reformierten Landeskirche zum OeMe-Film- und Austauschabend am 7. Mai im reformierten Kirchgemeindehaus Glarus. Fazit: Eine beeindruckende Hilfsbereitschaft kann auch im Kleinen Grosses bewirken.
Swantje Kammerecker,
Der Krieg in der Ukraine, jetzt bereits im vierten Jahr, ist ein schweres, belastendes Thema. Doch als Christinnen und Christen sind wir aufgerufen, mit dem Glauben an das Gute voranzugehen, Zeichen der Hoffnung zu setzen, in Tat und Wort. Das wurde am zweistündigen Film- und Austauschabend der Evangelisch-Reformierten Landeskirche letzten Mittwoch eindrucksvoll bezeugt. Zum Ausklang tanzten die junge Ukrainerin Tetiana und ihr Sohn zu einem von Filmaufnahmen begleiteten Friedenslied mit blau-gelben Tüchern: „Es wird Frieden geben…“ .
Grossherzige Hilfe aus dem Chlytal
Anschliessend fand ein reger Austausch am Apérobuffet statt. Hier war auch im Gespräch zu erfahren, dass etliche Glarner ukrainische Geflüchtete aufgenommen und sich – teils über lange Zeit – für deren Belange eingesetzt haben, vom Arzttermin bis zur schnellen, unbürokratischen Schulanmeldung. Um sich verständigen zu können, habe sie vor über zwei Jahren begonnen Russisch zu lernen und auch die bis zu 9 Personen in ihrem Haus einmal die Woche bekocht, erzählte etwa Claudia Kock Marti, eine pensionierte Journalisten-Kollegin aus dem Chlytal.
Bei der Organisation des OeMe-Abends standen ebenfalls Chlytaler an der Front: Pfarrer Beat Emanuel Wüthrich und Tatiana Salzmann berichteten über das Hilfsprojekt ihrer reformierten Kirchgemeinde, welches vor Ort in der Ukraine durch Salzmanns Cousin umgesetzt wird. Ergreifende Bilder und Kurzfilme von der Übergabe der Hilfsgüter an oft kranke, alte, bitterarme Menschen zeigen deren grosse Freude und Dankbarkeit. Oder auch die Kinder und Familien, welche wegen Bombenalarms ihre Dörfer nicht verlassen dürfen und für die 25 Freiwillige mit Festzelt, Kinderprogramm, Speis und Trank für Aufmunterung sorgten.
Ein Bus für Myrhorod
Anderer Art, aber ebenso spannend, gestaltete sich die Überführung eines gespendeten Busses der Autobetriebe Sernftal in die Ukraine am 11. Januar 2025.Durch Vermittlung des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO) und mithilfe des Ukrainischen Vereins in der Schweiz wurden die nötigen Dokumente beschafft. Durchaus ein bürokratischer Hürdenlauf – doch in Zukunft werde dies, via einer neuen Plattform, leichter gehen, so This Zopfi, Ständerat und Präsident der Autobetriebe Sernftal. Er und Betriebsleiter Daniel Schmidt erzählten von der abenteuerlichen Mission. „Mit dem Machtwechsel in Washington standen wir unter Zeitdruck, es war zu befürchten, dass die Sicherheitslage zunehmend unkalkulierbar wird“, so Schmidt. Tatsächlich wurde die Gegend wenige Tage nach Schmidts Reise von Einschlägen getroffen. Nach der Übergabe des Chlytaler Busses, der nun für Schul- und Behindertentransporte in Myrhorod eingesetzt werde, war er mit Zug via Budapest-Sargans-Ziegelbrücke heimgereist.
HEKS-Projekte
Wie das Hilfswerk der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz (HEKS) in der Ukraine wirkt, war in einem 35-minütigen Filmausschnitt, den Pfarrerin Martina Hausheer-Kaufmann (OeMe Verantwortliche Landeskirche) erläuterte, zu erfahren. Mit dem seit 2023 verfolgten SCRL-Prinzip („Survivor and Community Led Response“) werden durch die Koordinatoren Menschen und Gruppen aus der betroffenen Bevölkerung erreicht und unterstützt, welche in Eigeninitiative (meist kleine) Hilfsprojekte aufgebaut haben: etwa ein Hiphop- und Freizeitangebot für Jugendliche, einen ukrainisch-sprachigen Kindergarten für Geflüchtete in Rumänien, eine Unterkunft in einem alten Gymnasium, Essen auf Rädern für Menschen mit Einschränkungen. Für diese Projekte kann man auch spenden, siehe https://www.heks.ch/nothilfe-ukraine. Auch auf https://www.chlytal.ch/ sind Infos zur Situation in der Ukraine zu finden. Und vielleicht wird der Sernftal-Bus in Myrhorod (zu deutsch: „friedliche Stadt“) tatsächlich auch noch den Frieden erleben? Dafür darf man, wie Tetiana und ihr Sohn, hoffen und beten.
Ausschnitt aus dem Ukrainischen Friedenslied:
„Ich liebe meine Träume,
mein Herz ist voller Hoffnung,
wie ein Vogel, der aus meiner Brust fliegt.
Das schöne Land hat gewartet – in unseren Herzen – auf schöne und freie Menschen.
(….)
Die ganze Erde, wie eine Tischdecke, blüht mitten im Winter.
Es wird Frieden in der Ukraine geben!
Es wird Frieden geben und es wird uns geben….“
Swantje Kammerecker
Grossherzige Hilfe aus dem Chlytal
Anschliessend fand ein reger Austausch am Apérobuffet statt. Hier war auch im Gespräch zu erfahren, dass etliche Glarner ukrainische Geflüchtete aufgenommen und sich – teils über lange Zeit – für deren Belange eingesetzt haben, vom Arzttermin bis zur schnellen, unbürokratischen Schulanmeldung. Um sich verständigen zu können, habe sie vor über zwei Jahren begonnen Russisch zu lernen und auch die bis zu 9 Personen in ihrem Haus einmal die Woche bekocht, erzählte etwa Claudia Kock Marti, eine pensionierte Journalisten-Kollegin aus dem Chlytal.
Bei der Organisation des OeMe-Abends standen ebenfalls Chlytaler an der Front: Pfarrer Beat Emanuel Wüthrich und Tatiana Salzmann berichteten über das Hilfsprojekt ihrer reformierten Kirchgemeinde, welches vor Ort in der Ukraine durch Salzmanns Cousin umgesetzt wird. Ergreifende Bilder und Kurzfilme von der Übergabe der Hilfsgüter an oft kranke, alte, bitterarme Menschen zeigen deren grosse Freude und Dankbarkeit. Oder auch die Kinder und Familien, welche wegen Bombenalarms ihre Dörfer nicht verlassen dürfen und für die 25 Freiwillige mit Festzelt, Kinderprogramm, Speis und Trank für Aufmunterung sorgten.
Ein Bus für Myrhorod
Anderer Art, aber ebenso spannend, gestaltete sich die Überführung eines gespendeten Busses der Autobetriebe Sernftal in die Ukraine am 11. Januar 2025.Durch Vermittlung des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO) und mithilfe des Ukrainischen Vereins in der Schweiz wurden die nötigen Dokumente beschafft. Durchaus ein bürokratischer Hürdenlauf – doch in Zukunft werde dies, via einer neuen Plattform, leichter gehen, so This Zopfi, Ständerat und Präsident der Autobetriebe Sernftal. Er und Betriebsleiter Daniel Schmidt erzählten von der abenteuerlichen Mission. „Mit dem Machtwechsel in Washington standen wir unter Zeitdruck, es war zu befürchten, dass die Sicherheitslage zunehmend unkalkulierbar wird“, so Schmidt. Tatsächlich wurde die Gegend wenige Tage nach Schmidts Reise von Einschlägen getroffen. Nach der Übergabe des Chlytaler Busses, der nun für Schul- und Behindertentransporte in Myrhorod eingesetzt werde, war er mit Zug via Budapest-Sargans-Ziegelbrücke heimgereist.
HEKS-Projekte
Wie das Hilfswerk der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz (HEKS) in der Ukraine wirkt, war in einem 35-minütigen Filmausschnitt, den Pfarrerin Martina Hausheer-Kaufmann (OeMe Verantwortliche Landeskirche) erläuterte, zu erfahren. Mit dem seit 2023 verfolgten SCRL-Prinzip („Survivor and Community Led Response“) werden durch die Koordinatoren Menschen und Gruppen aus der betroffenen Bevölkerung erreicht und unterstützt, welche in Eigeninitiative (meist kleine) Hilfsprojekte aufgebaut haben: etwa ein Hiphop- und Freizeitangebot für Jugendliche, einen ukrainisch-sprachigen Kindergarten für Geflüchtete in Rumänien, eine Unterkunft in einem alten Gymnasium, Essen auf Rädern für Menschen mit Einschränkungen. Für diese Projekte kann man auch spenden, siehe https://www.heks.ch/nothilfe-ukraine. Auch auf https://www.chlytal.ch/ sind Infos zur Situation in der Ukraine zu finden. Und vielleicht wird der Sernftal-Bus in Myrhorod (zu deutsch: „friedliche Stadt“) tatsächlich auch noch den Frieden erleben? Dafür darf man, wie Tetiana und ihr Sohn, hoffen und beten.
Ausschnitt aus dem Ukrainischen Friedenslied:
„Ich liebe meine Träume,
mein Herz ist voller Hoffnung,
wie ein Vogel, der aus meiner Brust fliegt.
Das schöne Land hat gewartet – in unseren Herzen – auf schöne und freie Menschen.
(….)
Die ganze Erde, wie eine Tischdecke, blüht mitten im Winter.
Es wird Frieden in der Ukraine geben!
Es wird Frieden geben und es wird uns geben….“
Swantje Kammerecker